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Vita | Benn Habermann

Benn Habermann

Vita

Benjamin Habermann

✷ 28. Juni 1984 – ✞ 18. September 2013

Lebenslauf

In den drei Spalten finden Sie den von Benjamin selbst verfassten Lebenslauf und Suchtverlauf gegenübergestellt. Die mittlere Spalte enthält Ergänzungen seiner Familienangehörigen.

Scans der beiden von Benjamin am 18.11.2012 handschriftlich verfassten Verläufe können Sie hier herunterladen.

geb. 28.06.1984 in München

Vater, Ralf Habermann, Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens für Mess-, Steuer- und Regelungstechnik
Mutter, Regine (geb. Jung)
Familie gläubige Mormonen, also wurde auch ich in diesem Glauben erzogen.

1988: Umzug nach Röthenbach St. Wolfgang.

1990: Einschulung Montessori-Schule. Gefühl der Ausgegrenztheit und der Andersartigkeit.

1993: Schulwechsel auf die reguläre Grundschule. Zuerst miserable Noten. Dann aber rapide Besserung und Abschlusszeugnis der Grundschule mit einem Notendurchschnitt von 2,3.

1994: Wechsel auf das Gymnasium (Neues Gymnasium Nürnberg). Erste Zweifel am Mormonismus. Große Lücken im vorgegebenen Lehrplan durch die Montessori-Jahre. Endgültiger Bruch mit der mormonischen Gemeinde.

Ab 12 Jahren Zigaretten rauchen (bis heute ungefähr 1 Schachtel pro Tag).

Ab 13 Jahren Konsum von Cannabis bis heute täglich (mit Unterbrechungen von 2-4 Wochen bzw. 1 Jahr 1999/2000 in München).

1999: Wechsel auf das Kloster-Internat der Benediktiner in Schäftlarn bei München.
Grund: Erwischt beim Ladendiebstahl, keine Versetzung in die 10. Klasse, falsche Freunde, schlechtes Umfeld. Harte, tränenreiche Eingewöhnungsphase, dann rasche Integration, Besserung der Noten. Im selben Jahr Scheidung der Eltern. Emotionslosigkeit. Alkohol.

2000: Rückkehr ans Neue Gymnasium Nürnberg. Lernwillige Klasse, große Unterstützung bei der Eingliederung und bei Prüfungen.

Ab 16 Jahren häufiger Missbrauch von Psylocibin → bewusstseinserweiternde Erfahrungen, Naturverbundenheit, aber auch erste Risse in der Realitätswahrnehmung und starkes Gefühl der Entfremdheit.

Ab 18 Jahren massiver Konsum von Amphetaminen → Gefühl der Allmacht, aber auch Paranoia.

2004: Abitur mit 2,8. Bestes Ergebnis in Deutsch mit 14 Punkten.

2004/2005: Umzug nach Tübingen. In fester Lebensgemeinschaft (gemeinsame Wohnung) mit damaliger Freundin. Ableisten des Zivildienstes in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik in Tübingen.

Erstes Auftreten von Benjamins Krankheit, viele Arztbesuche, viele Schmerzen, noch keine Diagnose.

Ab 20 Jahren chronischer Schmerzmittelmissbrauch (Tramal, Novalgin, Tilidin, Morphium, Palladon, Hydropmorphon, MST) und Benzodiazepamgebrauch (Valium, Tavor) in zunehmender Menge.

2005: Beginn des Studiums der Germanistik und Kunstgeschichte an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen.

Mit 21 Jahren Konsum mehrerer LSD-Trips, die weitgehend gut verliefen und mir zu neuen spirituellen Erfahrungen verhalfen.

2006: Diagnose chronische Polyarthritis (R.A.).

ungewöhnlich schnell fortschreitender Deformierung der Fuß- und Handgelenke.

Mit 22 Jahren Aufenthalt im BZK Ansbach, Haus 26, wegen Depression.

2007: Nach Depression und wagen Suizidversuchs Rückkehr nach Nürnberg. Ständige Schmerzen.

2008: Beginn Ausbildung zum Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme. Abbruch kurz vor der Zwischenprüfung. Operation an beiden Füßen – Arthrodese der Grundgelenke und Hallux-Valgus beidseits.

Ausbildung in der väterlichen Firma (ipm Gebäudeleittechnik GmbH)

2009: Erneuter Versuch der Ausbildung, Abbruch kurz vor der Zwischenprüfung.

Handgelenksoperation (Arthrodese rechts, fehlerhaft, Materialentfernung 1 Jahr später).

Lesung „Vondelpark“ im Südpunkt Nürnberg am 21. November.

Mit 25 Jahren mehrere Operationen und chronische Schmerzen auf Grund der Polyarthritis, Suizidgedanken, Depression.

2010: Immatrikulation an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in den Fächern Germanistik und Kunstgeschichte.

Ausstellung „Palladon“ vom 6. bis 13. November in der Galerie Art & Antik in Stuttgart.

Mit 26 Jahren erstmalig intravenöser Konsum von Heroin. Rasche Steigerung von Dosis und Intervall. Außerdem intravenöser Konsum von Chrystal-Meth und diversen Research-Chemicals.

2011: Erneute Operation des Handgelenks.
Stationärer Aufenthalt in der Rheumaklinik Baden-Baden.

2012: Exmatrikulation von der FAU auf Grund von Desinteresse und Drogensucht.

Im Dezember Beginn Langzeittherapie in der Maximilianshöhe Bayreuth.

Mit 28 Jahren zwei abgebrochene Entgiftungen und ein Psychiatrie-Aufenthalt auf Grund eines amphetamin-induzierten psychotischen Schubes mit Verfolgungsideen. Desweiteren Aufenthalt im BZK Ansbach auf der Entgiftungsstation 1/0 nach Einlieferung wegen Überdosis MXE und Aufenthalt in der     -Station.

2013:
Februar – Abbruch der Langzeittherapie; auf Wohnungssuche
Mai – Stationärer Aufenthalt in einer Schmerzklinik ; Aufnahme ins Substitutionsprogramm (Methadon)
Juni – wieder fester Wohnsitz in Fürth
Juli – Operation an der Hand (Spritzenabszess)

18. September – Benjamin stirbt an einer Überdosis; er wird von seinem Papa aufgefunden – ganz friedlich in seinem Bett liegend… „Der Strick ist zerrissen, der Vogel ist frei.“

Benn auf der Burg

Traueranzeige, Trauerkarte und Sterbebild hier herunterladen.

Bilder vom Friedwald

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